"Wer in der Not nur bettelt und nicht kämpft, in dem geht etwas verloren, daß er die große Stunde nicht erkennt."
Im Frühling, als der Märzwind ging,
als jeder Zweig voll Knospen hing,
da fragten sie mit Zagen:
Was wird der Sommer sagen?
Und als das Korn in Fülle stand,
in lauter Sonne briet das Land,
da seufzten sie und schwiegen:
Bald wird der Herbstwind fliegen.
Der Herbstwind blies die Bäume an
und ließ auch nicht ein Blatt daran.
Sie sahn sich an: Dahinter
kommt nun der böse Winter.
Das war nicht eben falsch gedacht,
der Winter kam auch über Nacht.
Die armen, armen Leute,
was sorgen sie nur heute?
Sie sitzen hinterm Ofen still
und warten, ob’s nicht tauen will,
und bangen sich und sorgen
um morgen.
Rezitation: Jürgen Goslar (*26. März 1927 Oldenburg - † 5. Oktober 2021)
Anmerkung: Es kommt nicht auf den Stand an, worin man lebt, sondern auf die Grundeinstellung, von der aus man Gott und seine Gesetze als das Oberste und Endgültige empfindet. (G.Falke)
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