Gemälde von Eduard Ströhling (1803-04)

Achim von Arnim
(*26. Januar 1781 Berlin; - †21. Januar 1831 Wiepersdorf, Kreis Jüterbog-Luckenwalde)
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"[...] du aber, liebe Jugend, sollst wachen und schaffen und dir ein Haus bauen aus Rosen und es mit Lilien decken, so lange dir Rosen und Lilien blühen."

Armuth, Reichthum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores, Erster Band, in der Realschul Buchhandlung, Berlin, Erste Abtheilung, Achtes Kapitel, S. 54, books.google.de, zeno.org

Gebet

Gib Liebe mir und einen frohen Mund,
Dass ich dich, Herr der Erde, tue kund;
Gesundheit gib bei sorgenfreiem Gut,
Ein frommes Herz und einen festen Mut;
Gib Kinder mir, die aller Mühe wert;
Verscheuch die Feinde von dem trauten Herd;
Gib Flügel dann und einen Hügel Sand;
Den Hügel Sand im lieben Vaterland;
Die Flügel schenk dem abschiedschweren Geist,
Dass er sich leicht der schönen Welt entreißt.

Rezitation: Jürgen Fritsche


Anmerkung: Was hilft mir alles Denken, Was hilft mir alles Sprechen,
Was hilft mir alles Tun! Mein Liebchen will mich kränken
Und will das Herz mir brechen, Ich darf nicht bei ihr ruhn. (A.v.Arnim)

Ritt im Mondenschein (entst. 1820)

Herz zum Herzen ist nicht weit
Unter lichten Sternen,
Und das Aug´, von Tau geweiht,
Blickt zu lieben Fernen;
Unterm Hufschlag klingt die Welt,
Und die Himmel schweigen,
Zwischen beiden mir gesellt
Will der Mond sich zeigen.
Zeigt sich heut in roter Glut
An dem Erdenrande,
Gleich als ob mit heißem Blut
Er auf Erden lande,
Doch nun flieht er scheu empor,
Glänzt in reinem Lichte,
Und ich scheue mich auch vor
Seinem Angesichte.

Rezitation: Jürgen Fritsche


Anmerkung: Verliebte sind dem Kranken gleich, sie haben einen Appetit nach etwas und sie wissen doch nicht, was es sei, nach allem greifen sie, und wenn sies haben, stoßen sies mit Widerwillen von sich weg. (A.von Arnim)